Rezension

BulBul

Hirn Fein Hacken


Highlights: Fire // Uhu // I Hea Eh Scho Läng Nix Mea
Genre: Noiserock
Sounds Like: Dÿse // Liars // The Antikaroshi // Melvins

VÖ: 28.03.2014

Sechs Jahre nach „6“, ihrem bislang letzten Album, lärmen die Österreicher BulBul wieder. „Hirn Fein Hacken“ heißt das neue Album um Raumschiff Englmayr, Derhunt und Didi Kern. Wie Namen, Titel und das Psychologiestudenten in den Wahnsinn treibende Cover es schon vermuten lassen, liefert das Noiserocktrio einen wunderbaren Beitrag zum Thema musikalische Ernsthaftigkeit. Verstärkt wird dies durch den Einsatz zusätzlicher Instrumente wie Schirmen, Tennisschlägern, Fahrrädern, Topfdeckeln oder eben Hacken.

Zwar zeigten schon die Einstürzenden Neubauten auf, wieviel Melodik eigentlich in Alltagsgegenständen steckt, dennoch bringen BulBul ein neues Element ins Spiel, den Humor. Wo die Neubauten gern ernsthaft wüteten, stehen BulBul daneben und freuen sich, dass es kracht. Tracks wie „I Hea Eh Scho Läng Nix Mea“ oder das mit tiefstem österreichischen Dialekt englisch gesungene „Fire“ stützen die Augenzwinkerei in jedem Stück.

Dennoch sind BulBul keine Dilettanten. Ihr musikalisches Spektrum ist groß. Trotz allem Herumalberns merkt man dem Trio an, wie viel Können in ihrem Sound steckt. „Hirn Fein Hacken“ als geschrammelten Noise abzutun, wäre sicherlich falsch, denn hier sitzt und passt alles zusammen. Wenn zum Ende des Albums schwerfälliger Doomrock gespielt wird, zeigt sich, dass BulBul auch abseits schnell gespielter Noisestücke überzeugen können. Zwar hackt dieses Album sehr viel am Hirn herum, das Resultat ist aber alles andere als Matsch.

Klaus Porst

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