Rezension

Blanck Mass

World Eater


Highlights: Rhesus Negative // Minnesota / Ears Fors / Naked
Genre: Elektro // Rave // Industrial // Ambient
Sounds Like: Nine Inch Nails // Skinny Puppy // Fuck Buttons // Jon Hopkins // Holy Fuck // Four Tet

VÖ: 03.03.2017

Zähnefletschend aggressiv präsentiert Benjamin John Power alias Blanck Mass das Album „World Eater“. In nur 48 Minuten reißt Power mal eben das gesamte Spektrum elektronischer Musik ab. Von Ambient bis Industrial, von Rave bis Indietronic reicht dabei sein Spektrum. Sonst bei den Fuck Buttons aktiv, schafft er sich auf „World Eater“ seinen ganz eigenen musikalischen Themenpark. „John Does Carnival Of Error“ mimt den Horrorclown, kündigt schon einmal an, dass es gleich ungemütlich werden könnte. Erahnen, was passieren würde, kann man jedoch nicht. „Rhesus Negative“ ist ein alles wegfegender Sturm. Industrial? Elektrocore? Irgendwo dazwischen wütet Blanck Mass neun minutenlang, prügelt sich durch ein Stück, das kein Ende nimmt. Und tatsächlich hält er gen Ende den Zug nicht langsam an, drosselt nicht das Tempo, sondern stoppt einfach nur. Wie ein Crash vor die Wand, den man anschließend, sofern man die Wiederholung einschaltet, nahtlos wieder von vorn starten kann, ohne Tempoabbruch.

„Please“ dagegen lehnt sich gemütlich an aktuelle Ambient/Lounge-Clubsounds an. Verzerrte weibliche Vocals treffen auf langsam voranschreitende Beats, die komplett der Entschleunigung dienen. Ehe man beim ersten Hören noch überlegt, wie das zusammengehen soll, knallt es auch schon wieder. „The Rat“ packt einfach mal einen Bass-Ballerbeat aus, dazu setzt Powers sein Faible für glockenspielartige Sounds aus dem Intro fort. „Silent Treatment“ erinnert entfernt an Anohni und dessen Album „Hopelessness“. Der Dreiertitel „Minnesota / Ears Fors / Naked“ übersetzt den Stil der Einstürzenden Neubauten eindrucksvoll in eine elektronische Entsprechung, ehe „Hive Mind“ noch einmal in TripHop-Regionen vorstößt, so die Reise um die Welt beendet und eines zeigt: Der Wolf auf dem Cover bellt nicht nur, er beißt.

Klaus Porst

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"Please"

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