Rezension

Blackfield

Blackfield V


Highlights: Life Is An Ocean // Lonely Soul // How Was Your Ride
Genre: Poprock
Sounds Like: Porcupine Tree // Anathema // Aviv Geffen // Coldplay // Elbow

VÖ: 10.02.2017

Mittlerweile ist es fünfzehn Jahre her, dass sich Steven Wilson, seines Zeichen Progressive-Rock-Größe, und Aviv Geffen, in Israel als Popsänger Superstar, das erste Mal zusammen taten. Unter dem Projektnamen „Blackfield“ erscheint nun das in London und Tel Aviv aufgenommene Album Nummer fünf, auch „V“ genannt, da bis auf „Welcome To My DNA“ (Nummer drei) sämtliche Veröffentlichungen fortlaufend nummeriert sind. Das Soundgewand hat sich im Laufe der Zeit wenig geändert, die beiden schreiben melancholischen Poprock, zu welchem sie wechselseitig singen. Einzelne Stücke, auch das führt „V“ fort, schwanken mehr zum Progressive-Rock, einige sind dick aufgeladene Piano-und-Streicherballaden (eingespielt dieses Mal vom London Symphony Orchester), die eher Geffens Pathosgesang unterstützen.

„Blackfield V“, so wird schnell deutlich, ist Musik fürs Herz, für Abende auf der Couch, als Begleitung. Bisweilen etwas rockiger – etwa im tollen „Life Is An Ocean“ – als die Vorgänger vermeiden die Stücke es auch, zu sehr dahin zu plätschern. „How Was Your Ride“ und „From 44 To 48“ würden sich auch als balladeske Stücke in den Porcupine-Tree-Katalog Wilsons einreihen und mit dem elektronisch angehauchten „Lonely Soul“, welches weibliche Gesangsunterstützung bekommt und an Moby erinnert, ist sogar ein ziemlich überraschender TripHop-Ausflug dabei. Wer also in dem schier unendlichen Backkatalog die Popseite Wilsons mag und dabei auch Ausflüge in den Kitsch („October“) erträgt, den wird „Blackfield V“ wie auch schon die Vorgänger überzeugen und wem dieser Sound zu dick aufgetragen ist, der bleibt lieber bei seinen übrigen Projekten. Ähnlich verhält es sich mit Geffen, der sonst in Hebräisch veröffentlicht und mit Blackfield außerhalb seines bisherigen Schaffenskreises wahrzunehmen ist. Stimmlich passen beide gut zusammen, beide haben eine eher helle, sanfte Stimme, sodass es bisweilen sogar schwer auseinander zu halten ist, wer gerade im Vordergrund agiert.

Klaus Porst

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"From 44 To 48"
"Family Man"

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