Rezension

Andreya Triana

Lost Where I Belong


Highlights: Lost Where I Belong // Darker Than Blue // Far Closer // X
Genre: Soul // Singer/Songwriter // Downtempo
Sounds Like: Morcheeba // Emiliana Torrini // Lauryn Hill // Mount Kimbie

VÖ: 27.08.2010

Wenn Bonobo, Flying Lotus und Mount Kimbie gemeinsam an einem Album schrauben, kann das nicht schlecht sein, oder? Richtig. Andreya Triana heißt die Begünstigte und so viel prominente Unterstützung hat sich die Frau auch redlich verdient, schließlich hat sie bei den beiden Erstgenannten schon die Vocals beigesteuert und wer eine dermaßen smoothe Honigstimme hat, muss einfach belohnt werden. So ist „Lost Where I Belong“ auch nichts anderes geworden als eine fantastische Platte, die sich zwischen Soul und klassischem Singer/Songwriter nicht so recht entscheiden mag und gerade deshalb voll ins Schwarze trifft.

Während Kolleginnen wie Lauryn Hill oder Skye Edwards zu sehr in ein bestimmtes Genre abdriften und damit auf Dauer einfach zu unspannend sind, wandert Andreya Triana ständig zwischen beiden genannten Genre-Polen und streift dabei auch andere Stile wie Jazz oder Downtempo. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich zu „Lost Where I Belong“ gleich ein ganzes Fass an Referenzen aufmachen lässt, was nie schlecht für einen Künstler ist, denn die Wahrheit liegt dann nicht auf, sondern immer zwischen allen Stühlen.

Bei Songs wie dem Titelsong oder dem herrlich groovenden „Far Closer“ fallen einem natürlich in erster Linie erstmal die ganzen Soulstimmen ein, aber, wie gesagt, so eindimensional ist Andreya Triana einfach nicht. Da verneigen sich schon mal Air vor einem Song wie „Darker Than Blue“ und Emiliana Torrini hätte den hervorragenden und unglaublich berührenden Abschlusstrack „X“ in ihrer Phase als klassische Singer/Songwriterin auch nicht besser hinbekommen.

Der einzige Wehmutstropfen des Albums ist seine Länge. Gerade mal neun Songs hängt man an den Lippen der Sängerin und ehe man sich versieht, ist schon wieder alles vorbei. Da hätte es schon ein wenig mehr sein können, wobei dadurch aber auch kein einziger Ausfall zustande kommt. Stattdessen liefert Andreya Triana hier ein perfektes Debüt ab, welches sie aus dem Nichts zu einer der vielversprechendsten Newcomerinnen des Jahres macht. Auf diese Frau wird in Zukunft zu achten sein.

Benjamin Köhler

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