Rezension

All The Luck In The World

A Blind Arcade


Highlights: Landmarks // Contrails //Abhainn
Genre: Indie-Folk
Sounds Like: Ben Howard // Monument Valley // The Lighthouse And The Whaler // Blind Pilot // Bear's Den

VÖ: 23.02.2018

Vielleicht erinnert sich noch der eine oder andere an dieses kleine feine Folk-Album der drei Iren von All The Luck In The World, das vor vier Jahren erschien und damals einige Wellen schlug. Inzwischen sind sowohl der Hype als auch die Musik von All The Luck In The World ein wenig verblasst. Reichlich Zeit haben sich Neil Foot, Ben Connolly und Kelvin Barr genommen, nicht das Ziel verfolgend schnellstmöglich das Projekt weiter auszuschlachten, sondern sich ernsthaft dieser allgemein gefürchteten Herausforderung des zweiten Albums zu stellen.

Gelingt den dreien ihr Vorhaben? Kann „A Blind Arcade“ an den Vorgänger anschließen? Wie hat sich die Band weiterentwickelt? Man kann auf jeden Fall sagen, dass All The Luck In The World vieles richtig machen auf ihrem neuen Album. Die Mittel, die ihnen bei den Aufnahmen hier im Vergleich zum zu Hause aufgenommenen Vorgänger zur Verfügung standen, wurden gut genutzt, um dem Sound der Band mehr Tiefe zu geben. Die vom Songwriting her wieder eher zugänglich gehaltenen Indie-Folk-Songs werden vielfältig in verschiedene Klangteppiche aus einem großen Fundus an Instrumenten eingebettet, ohne dass das Gesamtergebnis überladen oder unorganisch klingt. Jedoch bleiben auch die neuen Songs, nicht zuletzt aufgrund der doch meist etwas zu austauschbaren Texte, eher ein kurzweiliger Spaß.

Man kann bei all der analytischen Strenge All The Luck In The World aber nicht absprechen, dass ihre Musik zwar vielleicht nicht unbedingt durch Komplexität überzeugt, jedoch immer sehr viel Wärme ausstrahlt. Allein der Opener „Landmarks“ bereitet mit seinem sich wunderbar aufbauenden Finale so viel Freude, dass man direkt Lust bekommt, das ganze Album durchzuhören. Und auch „Contrails“ mit seinem Mitsing-Refrain kriegt einen irgendwie direkt. Wenn man nämlich „A Blind Arcade“ einfach als das annimmt, was es ist, ein kleines feines Indie-Folk-Album mit leichtem Hang zum Pathos, lässt es einen letztlich mit einem Lächeln zurück. Kopf aus und Herz an könnte man salopp sagen, und ist damit vielleicht gar nicht so schlecht unterwegs.

Kilian Braungart

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