Rezension

A.A. Bondy

Believers


Highlights: Skull & Bones // Surfer King // Route 28 / Believers
Genre: Singer-Songwriter // Americana // Ambient // Folk
Sounds Like: Brian Eno // Talk Talk // Langhorne Slim

VÖ: 25.11.2011

Es ist schon keine ganz einfache Sache mit den Singer-Songwritern. Gerne bedient man sich des Begriffs „Singer-Songwriter“, um sich aus der Frage einer Genrezuordnung herauszuwinden. Dass man damit allenfalls der Beschreibung des Entstehungsprozesses von Musik gerecht wird, aber einer stilistischen Eingrenzung kaum näher kommt, stellt man beim Hören von A.A. Bondys neuem Album „Believers“ fest, das wieder einmal aufzeigt, wie schwer es ist, das musikalische Feld von Singer-Songwritern abzustecken.

Schon der Vergleich zu Bondys Vorgängeralbum „When The Devil's Loose“ zeigt, wie groß der Unterschied sein kann, auch wenn seine Musik weiterhin unverkennbar nach ihm klingt. Mit dessen amerikanischem Folk-Rock hat Bondys neues Werk nur noch wenig zu tun. Zwar erkennt man vor allem an seiner Art des Gesangs weiterhin A.A. Bondys musikalischen Ursprung, ansonsten klingt „Believers“ tatsächlich mehr nach Brian Eno, welchen Bondy selbst als einen der großen Einflüsse für sein neues Album angibt, als nach Dylan oder Young. Es sind die verhallten, schwelgenden E-Gitarren und das ruhig pulsierende Schlagzeug, die „Believers“ zu einem gleichmäßig fließenden Hörerlebnis machen. Weil das alles wie aus einem Guss klingt, könnte man schnell dazu neigen, A.A. Bondys neuem Werk das Vorhandensein starker Einzelsongs abzuerkennen. Zwar gibt Bondy mit dem monotonen Grundgerüst von „The Heart Is Willing“ eine Richtung vor, die einen im Albumverlauf nicht mit großen Überraschungen rechnen lässt, jedoch tut sich aus diesem gleichmäßigen Klanggeflecht mit der Zeit so manches Highlight hervor, wenn man genau hinhört. „Skull And Bones“ ist beispielsweise einer dieser Songs, in denen A.A. Bondys samtweiche Stimme besonders gut in Szene gesetzt ist. Auch das kryptisch betitelte „Route 28/Believers“ entpuppt sich mit seinen sieben Minuten Spielzeit als weitaus kurzweiliger, als man vermuten würde.

Dies ändert aber nichts daran, dass es sich bei „Believers“ um ein Album handelt, das man, wenn möglich, am Stück hören sollte. Nur dann entfaltet A.A. Bondys Singer-Songwriter-Album der etwas anderen Art seine volle Wirkung. „Believers“ ist fortschrittlich, immer interessant und atmosphärisch und vielleicht eines der besten Alben, zu dessen Klängen sich über die Ereignisse des sich dem Ende zuneigenden Jahres nachdenken lässt.

Kilian Braungart

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MySpace-Seite der Band
www.myspace.com/aabondy

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